Dietrich Bonhoeffer: Widerstand und Ergebung

„Zunächst: es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines lieben Menschen ersetzen kann, und man soll das auch gar nicht versuchen; man muß es einfach aushalten und durchhalten. Das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost; denn indem die Lücke wirklich  unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden.

Es ist verkehrt, wenn man sagt, Gott füllt die Lücke aus; er füllt sie gar nicht aus, sondern er hält  sie vielmehr gerade unausgefüllt, und hilft uns dadurch, unsere echte Gemeinschaft  miteinander – wenn auch unter Schmerzen – zu bewahren.

Ferner: Je schöner und voller die Erinnerungen, desto schwerer die Trennung. Aber die  Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das Vergangene Schöne nicht mehr einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.“

Dietrich Bonhoeffer, Widerstand und Ergebung, DBW Band 8, Seite 255 f f

Text-/Bildredaktion: Alexandra Müller, Koordination Hospizarbeit im Bielefelder Süden